Frist ist Frust – Unterschriftensammlung für Online-Petition

Wann:
16. April 2019 um 11:00 – 14:00
2019-04-16T11:00:00+02:00
2019-04-16T14:00:00+02:00
Wo:
Mensa FU II (Silberlaube)

Frist ist Frust

Die Beschäftigten an Hochschulen und Forschungseinrichtungen leiden seit Jahren unter einer hohen Befristungsquote, die zudem stark dysfunktional ist. Der dauerhafte Einstieg des Bundes in die Hochschulfinanzierung muss genutzt werden, um endlich mehr Dauerstellen zu schaffen. Das Argument von Ländern und Hochschulen, dass die nur zeitlich begrenzt zur Verfügung stehenden
Programmmittel dies verhinderten, ist nun nicht mehr stichhaltig. Zudem ruft die Situation nach einem Neuanfang: Die rasant gewachsenen Studierendenzahlen sind nicht sinnvoll durch immer neue prekäre Projektstellen und Nachwuchs ohne Perspektive zu bewältigen. Die Studierenden brauchen erfahrenes, dauerhaft an den Hochschulen tätiges Personal – und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler brauchen vertretbare Berufsperspektiven. Wir fordern daher:

Vollständige Verwendung der Hochschulpaktmittel für Dauerstellen

Stellen, die anteilig oder insgesamt aus Mitteln des Hochschulpaktes finanziert werden, sind als dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse einzurichten. Die so neu zu schaffenden Dauerstellen
dürfen kein Ersatz für ohnehin neu zu besetzende Dauerstellen sein oder durch neue befristete Stellen an den Hochschulen im Bundesland kompensiert werden. Bei den hinzukommenden Dauerstellen für wissenschaftliches und künstlerisches Personal darf es sich, um Betreuungs- und Arbeitsqualität zu sichern, nicht um Hochdeputats-Lehrstellen handeln. Die reguläre wissenschaftliche Vollzeit-Dauerstelle darf höchstens mit 8 SWS Lehrverpflichtung verbunden sein (in Qualifizierungsphasen mit der Hälfte).

Vertrauen ist gut…

Die Verwendung der Mittel für Dauerstellen muss verbindlich und überprüfbar gestaltet werden. Die Länder sind daher innerhalb des Paktes zu einer umfassenden und regelmäßigen Berichterstattung über die Mittelverwendung zu verpflichten. Nur so hat der neue Hochschulpakt das Potenzial für eine Trendwende in der ausufernden Befristungspraxis in der Wissenschaft zu sorgen. Den (selbst-) kritischen Worten der Bundesregierung, des Wissenschaftsrates und der Hochschulrektorenkonferenz können endlich Taten folgen – im Entfristungsjahr 2019.

Wir fordern: Befristungen eindämmen – jetzt!

Weitere Informationen unter: frististfrust.net
93 % des sogenannten wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland ist befristet beschäftigt und das häufig über viele Jahre oder gar Jahrzehnte. Auch 23 % der Beschäftigten in
Technik, Bibliotheken und Verwaltung an Hochschulen bekommen nur einen Zeitvertrag. In keiner anderen Branche sind Befristungen so weit verbreitet wie in der Wissenschaft. Und das,
obwohl Hochschulen und andere Wissenschaftseinrichtungen zum weitaus größten Teil aus öffentlichen Mitteln finanziert werden. Es ist höchste Zeit, dass hier eine Trendwende hin zu
mehr dauerhaften Beschäftigungsverhältnissen eingeleitet wird. 2019 ist das perfekte Jahr dafür, denn in diesem Jahr wird der Hochschulpakt, in dem der Bund bisher zeitlich befristet

Milliarden für die Hochschulhaushalte der Länder bereitgestellt hat, neu verhandelt und verstetigt. Dieses Geld muss in Dauerbeschäftigung fließen. Die letzten 20 Jahre, geprägt von einem
stetigen Anwachsen der Befristung zeigen aber, dass diese Entwicklung nicht von selbst passiert. Nur, wenn die Politik in Bund und Ländern den Druck spürt, wird sie die notwendigen
Weichenstellungen vornehmen. Deshalb bitten wir alle Beschäftigten, Studierenden und an guter Bildung und Wissenschaft Interessierten um ihre Unterstützung für den “Entfristungspakt
2019″.